Graf Anton Günther erließ 1608 zur Belebung des Handels in der Stadt die „Verordnung wegen der Oldenburger Krahmer-Marckte“. Angefangen hat alles als reiner Markt der Bauern. Fünf Tage lang wurden auf dem Rathausplatz zum Abschluss der Erntezeit die eingeholten Erträge gehandelt. Handwerker, Krämer und reisenden Händler preisten ihre Waren des täglichen Bedarfs und Gebrauchsartikel für Haus und Hof an. Musikanten, Puppenspieler, Seiltänzer, Kunstreiter und Magier kamen zur Unterhaltung später dazu. Schausteller stellten dann Mitte des 18. Jahrhunderts erste Wachsfiguren auf. Ersten Karussells wurden in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts aufgebaut. 1877 teilte die Stadtverwaltung den Markt wegen der nun sehr großen Anzahl an Buden auf. Die Händler blieben mit ihren Waren auf dem Rathausmarkt, die Fahrgeschäfte wurden fortan auf dem Pferdemarkt aufgebaut. Die Geschäfte wurden nach und nach immer größer, sodass der Kramermarkt immer wieder umziehen musste. 1963 war der bisher letzte Umzug vom Pferdemarkt zu den Weser-Ems-Hallen.
Am ersten Samstag des Kramermarkts findet nachmittags ein Festumzug statt. Graf Anton Günther, die Figur eines der berühmtesten Bewohners Oldenburgs und Begründer des Marktes, reitet vorweg. Früher wurde damit der Beginn des Festes eingeleitet. Seit 1992 beginnt der Markt aber schon Freitag; die Tradition des Umzugs ist geblieben. Die Route führt durch die Innenstadt Oldenburgs bis zum Marktgelände bei der Weser-Ems-Halle. Unsere Ü40 Fußballer sind inzwischen schon traditionell dabei. So auch in diesem Jahr!